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Dilettantismus der Deutschen Bundesregierung und der Bayerischen Staatsregierung

Im letzten Jahr konnten wir häufig vor allem zwei Spitzenpolitiker in den Medien beobachten, die sich mit geschwelter Brust als die Retter der Deutschen Bevölkerung in der Corona-Pandemie-Krise präsentiert haben. Zum einen der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der als Ressortleiter für sich mehr Regierungskompetenzen während der Pandemie gefordert hatte.

Zum anderen der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der testosterongeschwängert immer noch meint, dass er nicht nur an Parlamenten vorbei regieren kann, sondern auch sein gesamtes Bayerisches Kabinett zum Zuschauen degradiert.

Als Eventmanager, Mitarbeiter im Impfzentrum meines Landkreises und als Vater von vier Kindern bekomme ich es hautnah mit, wie die Regierung in Bund und Land mit Dilettantismus und Bürokratismus dieser Krise begegnet und mit populistischen Aktionen versucht, die gemachten Fehler zu kaschieren.

Bleiben wir erst einmal beim Thema Impfen, dem, wahrscheinlich auch zu Recht vielversprechenden Weg aus der Krise.

Erst wurde zu spät, vor allem aber zu wenig Impfstoff bestellt. Um dies zu kaschieren, wurde der Intervall zwischen Erst- und Zweitimpfung bei mRNA-Impfstoffen von drei auf sechs Wochen, bei dem Vektor Impfstoff von Astrazeneca von neun auf zwölf Wochen verlängert, mit der Begründung möglichst viele Menschen eine schutzbringende erste Impfung zu ermöglichen.

Soweit so gut. Allerdings braucht man kein Mathematikstudium absolviert haben, um festzustellen, dass damit das Problem der Impfstoffknappheit für Erstimpfung lediglich nach hinten verschoben wurde. Jetzt haben wir das Problem, dass der gelieferte Impfstoff nur für die notwendigen 2. Impfungen reicht, so dass im Moment keine Erstimpfungen stattfinden können.

Wenn man also diese Fristen verlängert muss man gleichzeitig auch sicherstellen, dass auch mehr Impfstoff an die Zentren geliefert wird, um die Versorgung sicherzustellen. Wenn das nicht passiert, so kann man gut und gerne diese Maßnahme der Schönfärberei des ministerialen Fehlverhaltens anprangern.

Ich finde es außerordentlich gut, dass inzwischen auch Hausärzte gegen Covid-19 impfen können, damit das Angebot der Impfung breiter wird. Dieses breitere Angebot kann aber ebenso nur gelinge, wenn genug Impfstoff da ist, der auch gespritzt werden kann.

Jetzt reden alle von der Aufhebung der Priorisierung. Gut und schön! Zeit wird es, dass jeder möglichst zeitnah, fern von Alter oder Beruf ein Angebot zu Impfung bekommen kann. Aber auch das ist Augenwischerei. Zwar kann sich dann jeder theoretisch impfen lassen, aber wenn in einem Landkreis wöchentlich z.B. nur 2000 Impfdosen für 1. und 2. Impfungen zur Verfügung stehen, werden nur 2000 Impfungen durchgeführt.

Ein Gesundheitsminister, der eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht hat und auch noch eine ganze Behörde unter sich hat, sollte diese einfachen Rechnung selber lösen können.


Dieser Dilettantismus hat vor allem Auswirkung auf die uninspirierte Lockdown-Politik der Kanzlerin und der MinisterpräsidentInnen. Hier beziehe ich mich, weil ich aus Bayern komme, aber nicht nur exemplarisch auf Dr. „ich kann es besser“ Markus Söder. Diese Kraftmeierei des Bayerischen Ministerpräsidenten ist nicht nur ärgerlich sondern schädlich, der nicht einmal auf seinen Wirtschaftsminister und Vize- Hubert Aiwanger hört, der richtiger Weise deutlich die wirtschaftlichen Kollateralschäden des Lockdowns anspricht.

Vor allem Gastronomie, Einzelhandel und Veranstaltungsbranche kämpfen um das Überleben. Viele Unternehmer haben allerdings diesen Kampf ums Überleben schon verloren.

Anstatt mutig zu sein, wie etwa der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer, knöchert der Ministerpräsident seit über einem Jahr mit seinem Lockdown rum, schaut ausschließlich auf Inzidenzen, die nachweisbar eben wenn überhaupt nur einen Teil der Wirklichkeit abbilden.

Die Schulen sind immer noch zu, Kindergärten haben Notbetrieb, berufstätige Eltern sitzen im Homeoffice, arbeiten und betreuen gleichzeitig ihre Homeschooling- und Kindergartenkinder, die zu Hause bleiben müssen, wähnt sich aber als Familienfreund, weil er 2 Mrd. Euro per Gießkanne an Familien ausschüttet. Die Bayerischen Schulen aber können nicht aufmachen, weil die Inzidenz über 100 ist. Dabei gäbe es technische Hilfsmittel, wie unschädliches UV-A oder - B Licht, was diese Viren unschädlich macht. Diese Lichter könnte man in Kindergärten und Schulen verbauen, und die würden die Zimmer gefahrloser machen. Ähnlich wie die Sonne, was auch der Grund ist, dass wir im Sommer deutlich weniger an grippalen Infekten leiden als im Winter.

Ein bisschen inspirierter, evidenzbasierender und weniger selbstherrlichere Politik wäre wünschenswert. Aber wohl leider nicht zu erwarten. Es sei denn, die Umfragewerte für diesen Möchtegern Prinzregenten gehen weiter zurück.

Wir leben eigentlich in einer Freiheitlich Demokratischen Grundordnung, die jedem Bürger nicht nur Freiheit verspricht sondern auch ein gewisses Maß an Selbstverantwortung zutraut und verlangt.

Die heutige Spitzenpolitik traut der Bevölkerung diese Verantwortung des Einzelnen nicht zu, mehr noch, sie spricht sie jedem ab.

Die Verantwortung einer/s gewählten Politikers/-in ist aber noch größer. Sie verlangt Größe, sie verlangt Umsicht und sie verlangt neben Ehrgeiz auch die Fähigkeit zu lernen und Verantwortung für eigenes Fehlentscheiden zu übernehmen.

Nicht nur die beiden beim Namen genannten Herren haben ihren Job mangelhaft bis ungenügend ausgeführt. Da gibt es auch andere.

Bitte übernehmen Sie Verantwortung oder noch besser nehmen Sie Ihren Hut.


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