Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrter Herr Dr. Söder,
Was haben Discounter, wie Aldi, Lidl oder Norma, mit kleineren Einzelhändlern der Heimwerkerbranche gemeinsam?
Sie verkaufen z.B. Farbe, Grills und andere Heimwerkerprodukte.
Was ist der Unterschied zwischen den Discountern und den Einzelhändlern?
Die Discounter haben offen und verkaufen diese Dinge, die Einzelhändler müssen geschlossen haben, weil Sie und ihre Regierung, der Meinung sind, dass diese Einzelhändler nicht systemrelevant sind.
Da müssen sie mich aufklären. Welches System meinen Sie?
Das System, welches unser Grundgesetz vorsieht, ist eine Parlamentarische Demokratie inkl. Einer Sozialen Marktwirtschaft und einer liberalen Gesellschaftsordnung. Das ist also das System der Bundesrepublik Deutschland.
Wer ist in diesem System also relevant? Meine bescheidene Meinung ist jeder Mensch, jeder gleich, jedes Mitglied unserer Gesellschaft, spätestens dann, wenn dieser Mensch als Mitglied in diesem Staat anerkannt ist.
Dass Sie tatsächlich Wertigkeiten mit Ihrer Relevanzeinschätzung vornehmen, ist eines Regierungschefs nicht würdig. Da spätestens stellt sich für mich die Frage nach Ihrer Relevanz, oder wäre es da nicht sinnvoller, einen zu fragen, der sich damit auskennt.
Welches Unternehmen ist relevant für unser System? Auch hier wieder meine Meinung:
Jedes Unternehmen, dass Steuern zahlt und zu unserem Bruttosozialprodukt beiträgt, ist relevant für unser System.
Wieso also darf Aldi seine Geschäfte ausüben, das Ladenlokal um die Ecke aber nicht? Ach ja, Aldi verkauft ja Lebensmittel. Aber sollte Aldi dann auch Grille, Wandfarbe und ähnliches verkaufen dürfen?
Aldi ist nicht relevanter als der mittelständische Einzelhändler um die Ecke. In einer liberalen Gesellschaftsordnung ist die Eigenverantwortung eines Mitgliedes ein hohes Gut. Warum sollte es nicht möglich sein, bei einem Einzelhändler einkaufen zu können, wie wir das in den Lebensmittelläden ja auch tun.
Mich beschleicht inzwischen das Gefühl, dass Sie, getrieben von Zustimmungswerten für Sie und Ihre starke Hand, die ich übrigens inzwischen als sehr gefährlich empfinde, gewaltig über das Ziel des Bevölkerungsschutzes hinausschießen. Was ist so besonders an der Bevölkerung in Bayern, dass sie gemessen an den Maßnahmen der angrenzenden Bundesländer wie Hessen und Thüringen, so viel mehr entbehren müssen, sind die Bayern so viel mehr verantwortungslos als der Rest der Bundesrepublik?
Warum ist es schwer, für verlässliche evidente Zahlen zu sorgen, was Ihre primäre Aufgabe sein sollte? Das ist natürlich weitaus mühsamer, als einen Strafen Katalog zu entwerfen und Menschen mit einer solchen zu belangen, wenn sie eine online gekaufte Säge alleine mit ihrem Auto abholen.
Also bitte, öffnen Sie bitte die Möglichkeit, dass der Einzelhandel wieder seinen Geschäften nachgehen kann. Ich kann in einem solchen Laden genauso Abstand halten, wie bei Lidl, Edeka und co.
Sie sollten ihre Maßnahmen noch einmal überdenken und relevant für unser System machen.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Graf Stauffenberg
Commentaires